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Grünhof

Grünhof war ehemals ein Vorwerk von Schwarzenbek oder Lauenburg. Wann genau es entstanden ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Erstmalig in einem Amtsinventar wird es 1625 als „Vorwerck Grünenhagen bzw. Grünenhoff“ aufgeführt.

 

Im Bereich des Amtes Lauenburg gab es im 17. Jahrhundert nördlich der Elbe die Vorwerke in Grünhof, Juliusburg und Lauenburg. Südlich der Elbe die Werke Retscheune und Marienthal. Die Bauern, die das Land bewirtschafteten, kamen aus den umliegenden Dörfern Besenhorst, Hamwarde, Worth und Tesperhude. Sie besaßen damals keine Eigentumsrechte, sondern nur Nutzrechte und bearbeiteten die Felder in Form von Hand- und Spanndiensten. Die Ländereien umfassten nahezu die gesamte Grünhofer Feldmark beiderseits der heutigen Bundesstraße 5 bis an die Grenze der Gemarkung Krukow. Hinzu kam eine größere Fläche des in der Marsch gelegenen Wiesenlandes in der heutigen Gemarkung Avendorf (südlich der Elbe).

 

Der Stammhof, welcher mit einer Kleinkathe in Tesperhude verbunden war, besaß einige Freiheiten. Zum Dorf gehören 4 Halbhufen, 2 Viertelhufen, eine Kleinkathe mit Land und eine königliche Försterwohnung mit 12 Häusern, Schule und ein Wirtshaus. 1782 wurde das Vorwerk niedergelegt und in bäuerliche Ländereien aufgeteilt.

 

Wer von Tesperhude kommend über den Steinberg in die Grünhofer Straße einbiegt, sieht ein schmuckes, weißes Wohnhaus. Dieses ehemalige Backhaus ist noch ein Relikt des einstigen Vorwerkes.

Das heute noch stehende, älteste Haus in Grünhof wurde 1696 gebaut (Grünhofer Str. 26)

Tesperhude

Um 1230 wird im Ratzeburger Zehnregister eine Ortschaft namens „Toschope“ erwähnt, welcher heute für Tespe bzw. Tesperhude steht. Die Geschichte und das Schicksal solch alter Siedlungen sind eng mit der Elbe verbunden. Man geht davon aus, dass aus der Siedlung „Toschope“ die späteren Orte Tespe und Tesperhude geworden sind. Man weiß nicht genau, wann die Elbe ihren Lauf geändert hat, aber es wird angenommen, dass es in 13./14. Jahrhundert gewesen sein könnte.

 

Als Thisperhude taucht der Ortsname erstmals 1557 in einer Steuerliste auf. 1592 bzw. 1594 liest man nur noch die Ortsbezeichnung Hude zu Tespe oder einfach nur Hude.

 

Laut topografischer Aufzeichnungen von 1855/56 war Tesperhude ein Dorf in einer Hölzung an der Elbe, westlich von Lauenburg.

Zum Dorf gehörten ein Dreiviertelhufer, ein Halbhufer, 8 Kleinkathen und 3 Anbaustellen mit insg. 14 Häusern sowie 2 Wirtshäuser.

 

Tesperhude hatte eine Elbfähre und eine 1578 erstmalig erwähnt königliche Zollstätte für auf der Elbe ankommende und abgehende Güter. Die Einwohner trieben einen bedeutenden Holzhandel nach Hamburg mit Stab-, Nutz-, Bau- und Brennholz

Grünhof-Tesperhude

Nach der Niederlegung des Vorwerks Grünhof 1782 wurde das Gebiet mit der Gemeinde Tesperhude vereint. Der heutige Ortsteil entwickelte sich nach 1890 zu einem beliebten Ausflugsziel an der Elbe.

Über den ortseigenen Schiffsanleger konnten Besucher, die mit dem Lauenburger Raddampfer ankamen, in herrlichen Waldpartien verweilen und sich in Gasthöfen und Hotelanlagen verwöhnen lassen.

1868

Erster Schulbau am Ende der heutigen Schulstraße

1928

Eingliederung des Ortsteils Krümmel

1932

Entdeckung des Grabmals „Totenhaus“ aus der mittleren Bronzezeit um 1200 v. Chr. und

Gründung der freiwilligen Feuerwehr Grünhof/Tesperhude

1942

Eingemeindung in die Gemeinde Geesthacht

1952

Einweihung der hölzernen Schwedenkirche, welche 1987 abgerissen und durch einen festen Bau ersetzt wurde.

1953

Einweihung der Waldschule

1954

Erhebung zur selbstständigen Kirchengemeinde und Lösung aus dem Kirchspiel Hamwarde

1956

Gründung der GKSS (Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt, heute Helmholtz-Zentrum Hereon)

1984 - 2007

Inbetriebnahme Kernkraftwerk Krümmel, 2011 endgültige Stilllegung

2006

Gründung des Bürgervereins Grünhof/Tesperhude

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